Wenn unser Körper altert, dann tut er das vor allem auf zellulärer Ebene. Am äußeren erkennen wir es und im inneren vermuten wir es.
Er verändert sich jeden einzelnen Tag. Doch das registrieren wir nicht. Tatsächlich beenden Milliarden von Zellen tagtäglich ihre Existenz und sie werden mehr oder weniger durch neue Zellen ersetzt.
Werden weniger vor allem weniger gute Zellen nachgebildet, liegt die Ursache in suboptimalen Bedingungen für das Zellwachstum.
Zellen brauchen zum Entstehen Proteine, Zucker, Fettsäuren, Vitamine, Provitamine, Mineralstoffe und zur Steuerung des Ganzen, Hormone. Vor allem aber brauchen Zellen zum Entstehen Energie, also Glucose (körpereigener Traubenzucker) und Sauerstoff.
Den Transport dieser Stoffe zu den Orten der Zellerneuerung übernimmt das Blut. Und hier schlägt die erste Tücke des Alterns zu: Nämlich die Tatsache, dass Milliarden von Mikrogefäßen, von kleinen Blutgefäßen, die unseren ganzen Körper durchziehen, im Laufe des Älterwerdens härter werden und ihren Gefäßquerschnitt verengen, also ihre Transportkapazität verringern. Was wir dadurch bemerken können ist ein Nachlassen der Leistungsfähigkeit sowohl körperlich, organisch wie geistig. Einen geringeren Zellaufbau oder auch eine Produktion mangelhafter Zellen, die im schlimmsten Fall zu Tumoren führen kann, bemerken wir allerdings nicht oder zu spät.
Doch nicht nur die Blutgefäße verändern ihre Transportkapazität . Unser Blut wird im Laufe unseres Lebens auch zellreicher, es wird dicker.
Und genau diese BEIDEN Gründe sind die Ursache dafür, dass Bluthochdruck, Schlaganfälle, Thrombosen, Herzinfarkte und andere durchblutungsbedingte Erkrankungen -vor allem in unserer zweiten- Lebenshälfte auftreten.
Die dritteTücke des Alterns liegt in der nachlassend guten Zusammensetzung des Blutes, zum Beispiel mit bestimmten Nährstoffen. Der Mangel an diesen Nährstoffen verursacht eine schlechtere Zellerneuerung.
So entwickelt sich ein folgenschwerer Kreislauf: Durch die sich verschlechternde Zellsituation in unseren Organen, also im Gehirn mit seinen hormonenbildenden Bereichen, in der Leber, der Bauchspeicheldrüse ebenso wie in den Wänden unserer Blutgefäße und vor allen Dingen in unserem Darm, wird die Leistungs- und Funktionsfähigkeit verringert. Und die Durchblutung unseres Körpers nimmt nun auch noch qualitativ ab.
Durch die nachlassende Funktionsfähigkeit des Darms entwickeln sich z.B. Unverträglichkeiten verschiedener Nahrungsmittel und, ganz wesentlich, unser Darm ist nicht mehr in der Lage, bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und andere essentielle (notwendig von außen zuzuführende) Nährstoffe in ausreichender Menge aufzunehmen. Wir kennen die Muskelkrämpfe wegen Magnesiummangel, die Infektanfälligkeit wegen Zink und Vitamin D-Mangel Makulaveränderungen der Augen durch Lutein, Kupfer, Zink und Vitamin Q10 Mangel und noch zahllose weitere Beispiele.
Was also können wir für die bessere Durchblutung tun?
Nun die bekannten Maßnahmen sind Bewegung, Sport, Gymnastik. Sport ist eine der wichtigsten Maßnahmen um den Bewegungsapparat fit zu halten aber auch geistig das Altern zu bremsen. Besonders Ballsportarten oder das Hochintensive Intervalltraining HIIT eignen sich hervorragend zur Stärkung von Koordination, Konzentration und Kondition aber auch für die Verbesserung der Elastizität und der Transportfähigkeit unserer Blutgefäße.
Der zweite ganz wesentliche Punkt ist, genug (2 Liter) Wasser täglich zu trinken. Die Viskosität (Fließfähigkeit) des Blutes ist der entscheidende Faktor für eine gute Durchblutung
Viele nicht mehr ganz junge Menschen, die ich in meiner Praxis untersuchte, hatten dickes, zähflüssiges Blut, was sich ich in meiner speziellen Augenblutgefäßanalyse GDx erkennen konnte. Leider läßt sich eine Blutviskositätsmessung im Arztlabor bis heute noch nicht durchführen, so daß der internistische, kardiologische Blick auf diesen wichtigen Faktor noch nicht gelenkt wurde. Die Medizin in Deutschland hat die Viskosität des Blutes (noch) nicht im Focus und die mikroskopische Untersuchung des Vitalblutes lange nicht mehr in der Routine.
Bei etlichen meiner Patienten war das Blut so dick, dass es über eine ausreichende Trinkmenge nicht zu verdünnen war. In diesen Fällen hilft ein regelmäßiger Aderlass bzw. eine Blutspende in drei Monats Abständen.
Eine bewährte Methode aus der Naturheilkunde, um Blutgefäße elastischer und durchgängiger zu machen, ist eine Zitronen-Knoblauch- Trinkkur. Die natürlichen Wirkstoffe der Zitrone und das Knoblauchs können sogar kleinere Gefäßablagerungen, sogenannte "Plagues" auflösen.
Wir wissen, dass der Zellab- und Zellaufbau einer hormonellen Steuerung unterliegt. Ein wesentliches Hormon in diesem Steuerungskreis ist das Hormon Dehydroepiandrosteron, kurz DHEA. Dieses Hormon wird in unserer Nebennierenrinde gebildet und es beeinflusst wesentlich unseren gesamten Hormonhaushalt: Die Geschlechtshormone, die Glückshormone und auch die Alterungsprozesse unseres Herz-Kreislauf-Systems.